Die Unmoralische
Alles fühlt der Liebe Freuden,
schnäbelt, tändelt, herzet, küßt.

(Die Zauberflöte)
 
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Erotik in der Bibel




Sex ist böse und verwerflich und darf deshalb nur in der Ehe vollzogen werden. Und dort auch nur, wenn es der Fortpflanzung dient und keine Lust dabei empfunden wird. So zumindest eine weit verbreitete kirchliche Lehrmeinung. Sex und Erotik in der Bibel? Ein Unding - das kann es nicht geben. Zumindest darf es das nicht geben. Deshalb wurden entsprechende Passagen in der Bibel von den den Theologen jeden Zeitalters mit viel Phantasie und Kreativität uminterpretiert. Die folgenden Abschnitte aus dem 'Hohelied Salomos' schildern nicht etwa eine erotische Love-Story zwischen Mann und Frau, nein, mitnichten, das Hohelied beschreibt lediglich die Beziehung eines Bräutigams zu seiner Kirche, der Braut. Liegt ja auch auf der Hand, ein Schelm, der bei Passagen wie 'Dein Wuchs ist hoch wie ein Palmbaum, deine Brüste gleichen den Weintrauben' nicht automatisch an die Kirche denkt. Irgendwie ist sie schon erschreckend, die kirchliche Moral. Passagen, in denen Massenmord, Völkerhass und asoziales Verhalten gepredigt wird, werden für gut befunden und akzeptiert; die wenigen Stellen aber, die Liebe und Erotik zum Thema haben, müssen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln umgedeutet werden. Umgekehrt wäre es mir wirklich lieber. Aber urteilt selbst:


Auszüge aus dem

HOHELIED SALOMOS




2 Er küsse mich mit dem Kusse seines Mundes; denn deine Liebe ist lieblicher als Wein.
3 Es riechen deine Salben köstlich; dein Name ist eine ausgeschüttete Salbe, darum lieben dich die Mädchen.
4 Zieh mich dir nach, so wollen wir laufen. Der König führte mich in seine Kammern. Wir wollen uns freuen und fröhlich sein über dich; wir preisen deine Liebe mehr als den Wein. Herzlich lieben sie dich.
(...)
9 Ich vergleiche dich, meine Freundin, einer Stute an den Wagen des Pharao.
10 Deine Wangen sind lieblich mit den Kettchen und dein Hals mit den Perlenschnüren.
11 Wir wollen dir goldene Kettchen machen mit kleinen silbernen Kugeln.
12 Als der König sich herwandte gab meine Narde ihren Duft:
13 Mein Freund ist mir ein Büschel Myrrhen, das zwischen meinen Brüsten hängt.
14 Mein Freund ist mir eine Traube von Zyperblumen in den Weingärten von Engedi.
15 Siehe, meine Freundin, du bist schön; schön bist du, deine Augen sind wie Taubenaugen.
16 Siehe mein Freund, du bist schön und lieblich. Unser Lager ist grün.


1 Ich bin eine Blume und eine Lilie im Tal.
2Wie eine Lilie unter den Dornen, so ist meine Freundin unter den Mädchen.
3Wie ein Apfelbaum unter den wilden Bäumen, so ist mein Freund unter den Jünglingen. Unter seinem Schatten zu sitzen, begehre ich, und seine Frucht ist meinem Gaumen süß.
4Er führt mich in den Weinkeller, und die Liebe ist sein Zeichen über mir.
5Er erquickt mich mit Traubenkuchen und labt mich mit Äpfeln, denn ich bin krank vor Liebe.
6Seine Linke liegt unter meinem Haupte, und seine Rechte herzt mich. -
7Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems, bei den Gazellen oder den Hinden auf dem Felde, daß ihr die Liebe nicht aufweckt und nicht stört, bis es ihr selbst gefällt.
8Da ist die Stimme meines Freundes! Siehe, er kommt und hüpft über die Berge und springt über die Hügel.
9Mein Freund gleicht einer Gazelle oder einem jungen Hirsch. Siehe, er steht hinter unsrer Wand und blickt durchs Gitter.
10Mein Freund antwortet und spricht zu mir: Steh auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm her!
11Denn siehe, der Winter ist vergangen, der Regen ist vorbei und dahin.
12Die Blumen sind aufgegangen im Lande, der Lenz ist herbeigekommen, und die Turteltaube läßt sich hören in unserm Lande.
13Der Feigenbaum hat Knoten gewonnen, und die Reben duften mit ihren Blüten. Steh auf, meine Freundin, und komm, meine Schöne, komm her!
14Meine Taube in den Felsklüften, im Versteck der Felswand, zeige mir deine Gestalt, laß mich hören deine Stimme; denn deine Stimme ist süß, und deine Gestalt ist lieblich.


1Des Nachts auf meinem Lager suche ich, den meine Seele liebt. Ich suche; aber ich fand ihn nicht.
2Ich will aufstehen und in der Stadt umhergehen auf den Gassen und Straßen und suchen, den meine Seele liebt. Ich suchte; aber ich fand ihn nicht.
3Es fanden mich die Wächter, die in der Stadt umhergehen: 'Habt ihr nicht gesehen, den meine Seele liebt?'
4Als ich ein wenig an ihnen vorüber war, da fand ich, den meine Seele liebt. Ich hielt ihn und ließ ihn nicht los, bis ich ihn brachte in meiner Mutter Haus, in die Kammer derer, die mich geboren hat. -
(...)


1Siehe, meine Freundin, du bist schön! Siehe, schön bist du! Deine Augen sind wie Taubenaugen hinter deinem Schleier. Dein Haar ist wie eine Herde Ziegen, die herabsteigen vom Gebirge Gilead.
2Deine Zähne sind wie eine Herde geschorener Schafe, die aus der Schwemme kommen; alle haben sie Zwillinge, und keines unter ihnen ist unfruchtbar.
3Deine Lippen sind wie eine scharlachfarbene Schnur, und dein Mund ist lieblich. Deine Schläfen sind hinter deinem Schleier wie eine Scheibe vom Granatapfel.
4Dein Hals ist wie der Turm Davids, mit Brustwehr gebaut, an der tausend Schilde hangen, lauter Schilde der Starken.
5Deine beiden Brüste sind wie junge Zwillinge von Gazellen, die unter Lilien weiden.
(...)
7Du bist wunderbar schön, meine Freundin, und kein Makel ist an dir.
(...)
9Du hast mir das Herz genommen, meine Schwester, liebe Braut, du hast mir das Herz genommen mit einem einzigen Blick deiner Augen, mit einer einzigen Kette an deinem Hals.
10Wie schön ist deine Liebe, meine Schwester, liebe Braut! Deine Liebe ist lieblicher als Wein, und der Geruch deiner Salben übertrifft alle Gewürze.
11Von deinen Lippen, meine Braut, träufelt Honigseim. Honig und Milch sind unter deiner Zunge, der Duft deiner Kleider ist wie der Duft des Libanon.
12Meine Schwester, liebe Braut, du bist ein verschlossener Garten, eine verschlossene Quelle, ein versiegelter Born.
13Du bist gewachsen wie ein Lustgarten, von Granatäpfeln mit edlen Früchten, Zyperblumen mit Narden,
14Narde und Safran, Kalmus und Zimt, mit allerlei Weihrauchsträuchern, Myrrhe und Aloe, mit allen feinen Gewürzen.
15Ein Gartenbrunnen bist du, ein Born lebendigen Wassers, das vom Libanon fließt.
16Steh auf, Nordwind, und komm, Südwind, und wehe durch meinen Garten, daß der Duft seiner Gewürze ströme! Mein Freund komme in seinen Garten und esse von seinen edlen Früchten. -


1Ich bin gekommen, meine Schwester, liebe Braut, in meinen Garten. Ich habe meine Myrrhe samt meinen Gewürzen gepflückt; ich habe meine Wabe samt meinem Honig gegessen; ich habe meinen Wein samt meiner Milch getrunken. Eßt, meine Freunde, und trinnkt und werdet trunken vor Liebe!
2Ich schlief, aber mein Herz war wach. Da ist die Stimme meines Freundes, der anklopft: 'Tu mir auf, liebe Freundin, meine Schester, meine Taube, meine Reine! Denn mein Haupt ist voll Tau und meine Locken voll Nachttropfen.'
3Ich habe mein Kleid ausgezogen, - wie soll ich es wieder anziehen? Ich habe meine Füße gewaschen, wie soll ich sie wieder schmutzig machen?'
4Mein Freund steckte seine Hand durchs Riegelloch, und mein Innerstes wallte ihm entgegen.
5Da stand ich auf, daß ich meinem Freund auftäte, meine Hände troffen von Myrrhe und meine Finger vor fließender Myrrhe am Griff des Riegels.
6Aber als ich meinem Freund aufgetan hatte, war er weg und fortgegangen. Meine Seele war außer sich, daß er sich abgewandt hatte. Ich suchte ihn, aber ich fand ihn nicht, ich rief, aber er antwortete mir nicht.
7Es fanden mich die Wächter, die in der Stadt umhergehen; die schlugen mich wund. Die Wächter auf der Mauer nahmen mir meinen Überwurf. -
8Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems, findet ihr meinen Freund, so sagt ihm, daß ich vor Liebe krank bin.
9Was hat dein Freund vor andern Freunden voraus, o du Schönste unter den Frauen? Was hat dein Freund vor andern Freunden voraus, daß du uns so beschwörst? -
10Mein Freund ist weiß und rot, auserkoren unter vielen Tausenden.
11Sein Haupt ist das feinste Gold, seine Locken sind kraus, schwarz wie ein Rabe.
12Seine Augen sind wie Tauben and den Wasserbächen, sie baden in Milch und sitzen an reichen Wassern.
13Seine Wangen sind wie Balsambeete, in denen Gewürzkräuter wachsen. Seine Lippen sind wie Lilien, die von fließender Myrrhe triefen.
14Seine Finger sind wie goldene Stäbe, voller Türkise. Sein Leib ist wie reines Elfenbein, mit Saphiren geschmückt.
15Seine Beine sind wie Marmorsäulen, gegründet auf goldenen Füßen. Seine Gestalt ist wie der Libanon, auserwählt wie Zedern.
16Sein Mund ist süß, und alles an ihm ist lieblich. So ist mein Freund; ja mein Freund ist so, ihr Töchter Jerusalems! -


(...)
4 Du bist schön , meine Feundin, wie Tirza, lieblich wie Jerusalem, gewaltig wie eine Heer.
5Wende deine Augen von mir, denn sie verwirren mich. Deine Haare sind wie eine Herde Ziegen, die herabsteigen vom Gebirge Gilead.
(...) 10Wer ist sie, die hervorbricht wie die Morgenröte, schön wie der Mond, klar wie die Sonne, gewaltig wie ein Heer?
11Ich bin hinabgegangen in den Nußgarten, zu schauen die Knospen im Tal, tu schauen, ob der Weinstock sproßt, ob die Granatbäume blühen.
12Ohne daß ich's merkte, trieb mich mein Verlangen zu der Tochter eines Fürsten.


(...)
2 Wie schön ist dein Gang in den Schuhen, du Fürstentochter! Die Rundung deiner Hüfte ist wie ein Halsgeschmeide, das des Meisters Hand gemacht hat.
3Dein Schoß ist wie ein runder Becher, dem nimmer Getränk mangelt. Dein Leib ist wie ein Weizenhaufen, umsteckt mit Lilien.
4Deine beiden Brüste sind wie junge Zwillinge von Gazellen.
5Dein Hals ist wie ein Turm von Elfenbein. Deine Augen sind wie die Teiche von Heschbon am Tor Bat-Rabbim. Deine Nase ist wie der Turm auf dem Libanon, der nach Damaskus sieht.
6Dein Haupt auf dir ist wie der Karmel. Das Haar auf deinem Haupt ist wie Purpur; ein König liegt in deinen Locken gefangen. -
7Wie schön und lieblich bist du, du iebe voller Wonne!
8Dein Wuchs ist hoch wie ein Palmbaum, deine Brüste gleichen den Weintrauben.
9Ich sprach: Ich will auf den Palmbaum steigen und seine Zweige ergreifen. Laß deine Brüste sein wie Trauben am Weinstock und der Duft deines Atems wie Äpfel;
10laß deinen Mund sein wie guten Wein, der meinem Gaumen glatt eingeht und Lippen und Zähne mir netzt.
11Meinem Freund gehöre ich, und nach mir steht sein Verlangen.
12Komm, mein Freund, laß uns aufs Feld hinausgehen und unter Zyperblumen die Nacht verbringen, 13daß wir früh aufbrechen zu den Weinbergen und sehen, ob der Wein sproßt und seine Blüten aufgehen, ob die Granatbäume blühen. Da will ich dir meine Liebe schenken.
14Die Liebesäpfel geben den Duft, und an unsrer Tür sind lauter edle Früchte, heurige und auch vorjährige: mein Freund, für dich hab ich sie aufbewahrt.


(...)
2Da wollte ich dich tränken mit gewürztem Wein und mit dem Most meiner Granatäpfel. -
3Seine Linke liegt unter meinem Haupt, und seine Rechte herzt mich.
(...)
6Lege mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel auf deinen Arm. Denn Liebe ist stark wie der Tod und Leidenschaft unwiederstehlich wie das Totenreich. Ihre Glut ist feurig und eine Flamme des HERRN,
7 so daß auch viele Wasser die Liebe nicht auslöschen und Ströme sie nicht ertränken können.


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Markus Gansel, last updated 29.5.1997
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